Saint Kits und Nevis Studienreisen
Sehenswürdigkeiten in Saint Kitts und Nevis
St. Kitts Scenic Railway
Die Schmalspurbahn St. Kitts Scenic Railway ist eine der schönsten Bahnfahrten der Welt. Ursprünglich zwischen den Jahren 1912 und 1926 erbaut, um Zuckerrohr von den Feldern zur Zuckerfabrik in Basseterre zu bringen, bietet die „Letzte Eisenbahn in Westindien“ ihren Besuchern eine faszinierende Möglichkeit, die Insel und ihre Sehenswürdigkeiten von modernen Reisezugwagen aus zu sehen. Die Eisenbahnlinie schmiegt sich an die nordöstliche Küste, wo Urlauber spektakuläre Ausblicke auf das Meer, die Brandung, die Klippen und üppige Vegetation genießen können. Der Zug rollt auf einer 29 km langen Schmalspurbahn über hohe Stahlbrücken, die tiefe Canyons überspannen, und windet sich durch kleine Dörfer und Farmen. Seit dem 28. Januar 2003 befährt die private St. Kitts Scenic Railway die Strecke mit Touristenzügen, gründend auf einer Partnerschaft zwischen einem Privatunternehmen und der Regierung.
Diese einzigartige Bahnerfahrung ermöglicht es den Besuchern, das Land in kürzester Zeit zu sehen und zu erleben. Man sieht häufig interessante Sehenswürdigkeiten, während der Zug an alten Zuckerrohrplantagen und verlassenen Windmühlen vorbeifährt. Teilnehmer der zweistündigen Bahnfahrt sehen unter anderem St. Pauls Village, Heimat von St. Kitts Premierminister Dr. Denzil Douglas; Brimstone Hill Fortress, das britische „Gibraltar der Karibik“ und Old Road Town, wo Sir Thomas Warner, Gründer der englischen Kolonie auf St. Kitts, neben seinem Freund Samuel Jefferson, dem Urgroßvater des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson, beigesetzt wird. Die Bahnwagen wurden als eine Neuentwicklung entworfen und gebaut. Das Dach der Wagen kann hydraulisch angehoben werden, um einen uneingeschränkten Ausblick in die Natur zu ermöglichen, während das untere Geschoss mit gepolsterten Rattan-Sesseln, Klimaanlagen, Toiletten und Bildern von lokalen Künstlern komfortabler ausgestattet ist.
Mount Liamuiga
Der 1156 m hohe Gipfel des Mount Liamuiga ist der höchste Punkt in der Föderation von St. Kitts und Nevis und den gesamten British Leeward Islands. Dies macht den Vulkan zu einem einzigartigen Aussichtspunkt, um die atemberaubenden Weiten der östlichen Karibik zu erleben. Die Berghänge, die diesen Gipfel umgeben, sind sehr fruchtbar. Fast auf halber Höhe des Berges besteht das Land aus Ackerland und kleinen Dörfern, hinter denen tropischer Regenwald die Hänge bedeckt. Geführte Wanderungen zum Gipfel sind ab Belmont Estate in St. Pauls möglich. Die gesamte Insel ist von oben gut zu sehen, ebenso wie die nahe gelegenen Inseln Saba, Statia, St. Barths, St. Martin, Antigua und Nevis. Der schlafende Vulkan Mount Liamuiga hat seinen Namen von dem ursprünglichen Namen der Insel St. Kitts. Es bedeutet „fruchtbare Insel“. Ein sehr passender Name, denn die Gegend rund um den Berg ist ein dichter und üppiger Regenwald voller exotischer Bäume, Pflanzen, tropfendem Wasser und vielen Tieren.
Geführte Touren dauern in der Regel etwa zwei Stunden pro Strecke und die Länge und Höhenlage der Wanderung sind für Kinder, ältere oder kranke Menschen eher ungeeignet. Wanderer, die versuchen, die Tour alleine zu machen, berichten immer wieder von Komplikationen. Urlauber sollten also Vorkehrungen treffen und sich auf schlecht markierte Wege, Dschungelbedingungen und riesige Felsen und Felsbrocken vorbereiten.
Wer auf den Westindischen Inseln am östlichen Ende der Karibik Urlaub macht, sollte einen Abstecher nach St. Kitts und Nevis einplanen und diese wunderbare Wanderung ausprobieren. Urlauber, die regelmäßig wandern, und wissen, dass sie sich auf Dschungelbedingungen einstellen müssen, werden von dieser Wanderung auf den Mount Liamuiga und dem Ausblick auf der Spitze sicher nicht enttäuscht sein.
Brimstone Hill Festung
mächtiger Zeitzeuge europäischer Kolonialgeschichte
Einst von afrikanischen Sklaven nach den architektonisch meisterhaften Bauplänen britischer Militäringenieure über einen Zeitraum von 100 Jahren erbaut, beeindruckt die kolonialistische Befestigungsanlage auf der Insel St. Kitts des karibischen Inselstaates St. Kitts & Nevis noch heute durch seine mächtige Imposanz und den spektakulären Ausblick auf einen der schönsten Flecken dieser Erde. Aufwendige Restaurierungsarbeiten in den 1960er-Jahren im Auftrag der Queen Elizabeth II. haben der eindrucksvollen Festung hoch oben auf dem Brimstone Hill ihr früheres Antlitz zurückgegeben. Somit zählt sie heute nicht nur zu den besterhaltenen historischen Militäranlagen des amerikanischen Doppelkontinents, sondern ist seit 1999 auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
„Gibraltar der Westindischen Inseln“
Nachdem die Briten 1624 auf St. Kitts anlandeten, folgten wenig später auch die Franzosen und eine jahrzehntelange kriegerische Auseinandersetzung um den Besitz der begehrten Zuckerkolonie entbrannte, in der die Brimstone Hill Festung eine bedeutende Rolle spielte. Als wehrhafte und strategisch günstig gelegene Verteidigungsanlage sicherte sie den Schutz der britischen Kolonie in der Karibik, bis eine einmonatige Belagerung zur Aufgabe führte. Doch bereits ein Jahr später gelangte die Festung im Rahmen des Vertrags von Paris zurück in den Besitz der britischen Krone und wurde im Anschluss über 15 Jahre hinweg massiv und umfangreich ausgebaut. Ihre mächtige Gestalt und besondere Lage hoch oben auf einem Berg erinnerte stark an die britische Exklave Gibraltar in Südspanien und brachte der Brimstone Hill Festung den Spitznamen „Gibraltar der Westindischen Inseln“ ein.
Monument und Museum in einem
Heute können beinahe alle Bereiche der weitläufigen und seit 1973 für Besucher eröffneten Festungsanlage besichtigt werden, darunter die zentrale und in der besonderen Form des Polygonalsystems errichtete Zitadelle, die ehemalige Waffenkammer, das frühere Spital, die zahlreichen, fast 3 m dicken Mauern der Anlage sowie die noch erhaltenen Ruinen der Ingenieurs- und Offiziersquartiere. Wer mehr über die bewegten Geschichten der Brimstone Hill Festung sowie der Kolonialzeit auf St. Kitts als auch das unrühmliche Kapitel der Sklavenarbeit erfahren möchte, der sollte das festungseigene Fort George Museum besuchen.
Hoch oben über dem Meer und vulkanischen Ursprungs
Die Lage auf einem steilen Hügel mit nahezu senkrechten Felswänden erwies sich als strategisch günstige Lage und trug zum uneinnehmbaren Charakter der Brimstone Hill Festung bei. Heute bedeutet sie für Besucher einen teils anstrengenden und schweißtreibenden Aufstieg über breite Wege, schmale Pfade und zahlreiche Treppen, für den die Besucher jedoch mit einer phantastischen Aussicht über die kleine grüne Insel sowie das türkisblau schimmernde Karibische Meer mehr als entschädigt werden. Bei klarer Sicht reicht der Ausblick von dort oben sogar bis zu den Nachbarinseln Nevis, St. Barth, Montserrat und Saba und verleiht Reisen oder Studienreisen hinauf zur Brimstone Hill Festung das gewisse Etwas.
Eine weitere Besonderheit der Festungsanlage verbirgt sich in ihrem englischen Namen. „Brimstone“ bedeutet im Deutschem „Schwefel“ und deutet auf die Entstehung des gleichnamigen Berges hin. Denn bei diesem handelt es sich um eine vulkanische Extrusion abgekühlten Lavagesteins. Dieses an der Oberfläche anstehende Andesit-Gestein ist zudem als Baumaterial für die spätere Festung genutzt worden und hat ihr letztendlich zu ihrem besonderen Namen verholfen.