Studienreisen nach Turkmenistan
Sehenswürdigkeiten in Turkmenistan
Tolkuchka Basar
Teppichbasar an der Seidenstraße
Wer sich für Teppiche und die Kunst des Teppichknüpfens interessiert, wird auf dem Tolkuchka Teppichbasar sein El Dorado finden. Der Markt in der Nähe von Ashgabat, der einstigen Perle an der Seidenstraße, ist legendär. Überhaupt ist die Hauptstadt Turkmenistans bekannt als Zentrum des Kunsthandwerks. Aber die Teppiche spielen hier eine ganz besondere Rolle. Ihre Bedeutung ist so groß, dass vor einigen Jahren sogar ein Teppichmuseum errichtet wurde, in dem der größte Teppich der Welt zu bewundern ist, der Einzug ins Guinnessbuch der Rekorde gefunden hat.
Der größte Markt in Mittelasien
Zweifellos gehört der Tolkuchka-Basar zu den größten und kunterbuntesten Märkten von ganz Mittelasien. Hier kann man Stunden zubringen, und sich von den Händlern ein geknüpftes Kunstwerk nach dem anderen zeigen lassen. Natürlich würde er gerne eines dieser wunderschönen Exemplare verkaufen. Aber er ist auch nicht gram, wenn es nicht klappt, sondern genießt den Plausch mit den Fremden, die sich für die Teppiche interessieren. Diese handgeknüpften Kostbarkeiten erzählen in ihren Mustern die wechselvolle Geschichte des Landes.
Strenge Ausfuhrbestimmungen
Es ist auch gar nicht so einfach, in Turkmenistan einen Teppich zu kaufen. Denn die Ausfuhrbestimmungen sind streng. So dürfen Teppiche, die älter als 80 Jahre sind, gar nicht ausgeführt werden. Für alle anderen muss eine Ausfuhrlizenz beantragt werden. Dafür ist das Teppichmuseum zuständig. Die Bearbeitungszeit kann mehrere Tage dauern und der Preis pro Quadratmeter liegt bei rund zwei Dollar.
Merw
Mitten in der Wüste Karakum in Zentralasien, im wenig bekannten Land Turkmenistan, befinden sich die Überreste der einstigen Oasenstadt Merw. Ihre Lage, direkt an der berühmten Seidenstraße, ließ sie im Altertum zur prachtvollen Metropole mit mehr als 100 000 Einwohnern werden. Die Ruinen der einstigen Weltstadt zählen zu den besterhaltenen Orten an der legendären Handelsstraße und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Besuch des riesigen Ruinenfelds zählt zu den Höhepunkten für Reisen nach Turkmenistan.
Die Oasenstadt an der Seidenstraße
Weil der Fluss Murghab die Oase mit Wasser speiste, war der Ort bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Das genaue Gründungsdatum der Stadt ist jedoch nicht bekannt. Durch ihre Lage direkt an der Seidenstraße wurde Merw bald zum wirtschaftlichen und geistigen Zentrum Mittelasiens und erlebte ihre Blüte zwischen dem 11. Und 12. Jahrhundert.
Im Jahr 1221 ging die Handelshochburg während der Belagerung und Eroberung durch die Mongolen auf grausame Weise unter. Mit mehr als einer Million getöteter Menschen, ging dieser Feldzug als einer der blutigsten in die Geschichte ein.
Da Merw ganz aus Lehm erbaut wurde, sind die Reste der Stadt bis heute erhalten geblieben. Die Ruinen verteilen sich über eine Fläche von ungefähr 70 km². Eine Weitläufigkeit, die sich dadurch erklärt, dass die Stadt im Laufe ihrer Geschichte mehrmals zerstört und an anderer Stelle wieder neu errichtet wurde.
Die schönsten Bauwerke von Merw
Eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten der Oasenstadt ist das Mausoleum von Sultan Dar-al-Akhir, das aus dem Jahr 1140 n. Chr. stammt. Das imposante Gebäude ist 40 Meter hoch und weithin sichtbar. Seine markante Kuppel wurde aus zwei dünnen Ziegelschalen gefertigt, die übereinander aufgetragen wurden.
Ebenso sehenswert sind aber auch die Ruinen der Festung Kala-Kyz aus dem 6. bis 7. Jahrhundert sowie die buddhistischen Klosteranlagen, christlichen Tempel und prächtigen Moscheen, die von den unterschiedlichen kulturellen Einflüssen erzählen.
Das Weltkulturerbe ist Ziel vieler Studienreisen, denn nirgends ist die Geschichte und Kultur des Landes Turkmenistan lebendiger wie in der Einöde des gigantischen Ruinenfeldes.
Ashgabat – Wolkenkratzer und breite Boulevards
Aschgabat hat ca. 860.000 Einwohner und ist die Hauptstadt Turkmenistans. Die Stadt, die gleichzeitig auch die größte Stadt des Landes Turkmenistan ist, liegt in einer Oase in der Wüste Karakum am Fuße des Gebirges Kopet-Dag nahe der iranischen Grenze. Aschgabat ist ein wichtiger Industriestandort für den Maschinenbau, die Lebensmittel- und die Textilindustrie. In der Großstadt befinden sich Museen, Theater, mehrere Hochschulen, ein Kulturzentrum mit Universität und ein sehenswerter Zoo, die sie zu einem interessanten Ziel für Studienreisen und Rundreisen machen. Die Stadt hat einen eigenen internationalen Flughafen und liegt am Karakumkanal.
Eine Stadt wie aus dem Kinderbuch
Bild: Hochzeitspalast - Ashgabat
Die Stadt könnte der Fantasie eines Kinderzimmers entstammen, wo kleine Kinder mit ihren Bauklötzen und Buntstiften Häuser und andere Bauwerke erfinden. Die Straßen und Plätze von Ashgabat sind breit und an ihren Rändern stehen weiße Marmorbauten mit bis zu 20 Stockwerken. Auf einem Hügel über Aschgabat thront der neue Hochzeitspalast und entlang der Gebirge zum benachbarten Iran reihen sich Regierungs- und Verwaltungsbauten.
Die Geschichte der Stadt
Die turkmenische Hauptstadt Aschgabat entstand im 19. Jahrhundert um einen russischen Militärstützpunkt. In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts zerstörte ein verheerendes Erdbeben die Stadt fast vollständig. Ein Großteil der älteren Bausubstanz ging dabei verloren, was dazu führte, dass das für andere zentralasiatische Städte typische orientalische Altstadtviertel in Aschgabat fehlt. Die Stadt ist nun von Bauten aus Glas und Stahlbeton geprägt, die als erdbebensicher gelten.
In der Zeit seit der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion im Jahre 1991 hat sich ein rasch wachsendes neues Zentrum gebildet. Dort gibt es weitläufige Parks und Grünflächen, riesige Hochhäuser, und breite Prachtstraßen. Im Südwesten der Stadt befinden sich Hochhausbauten für Büros, Regierung, Hotels und Luxuswohnen. Auffällig ist die große Zahl reich modellierter Brunnen.
Sehenswert in Ashgabat sind das Museum für Landeskunde, das Museum für Bildende Kunst und das Historische Museum. Der Botanische Garten der Stadt ist die bedeutendste der vielen Grünanlagen, mit einer Sammlung exotischer und einheimischer Gewächse. Weitere lohnenswerte Parks sind die Anlage um den Unabhängigkeitsturm und der Park zum Andenken an zehn Jahre Unabhängigkeit.
Bizarre Architektur und ein ehemaliger Diktator
Einige Bereiche des Stadtbildes sind auch heute noch vom Personenkult des früheren Staatschefs Saparmyrat Nyýazow geprägt. Der 95 Meter hohe Neutralitäts-Turm, der im Jahr 2010 von der Innenstadt an den Stadtrand verlegt worden ist, ist von einer goldenen Statue des Diktators gekrönt. Die Statue dreht sich jeden Tag einmal um sich selbst. Der ehemalige Präsident Nijasow, der im Jahr 2006 überraschend starb, hatte zuvor begonnen, Aschgabat in ein baukünstlerisches Gesamtkunstwerk zu verwandeln. Der Diktator war auf Geldscheinen und im Logo des Staatsfernsehens zu sehen und hatte von sich und seiner Familie überall im Land Statuen aufstellen lassen. Sogar die Monate wurden nach seinen Familienmitgliedern und ihm umbenannt. Nach dem Tod des Diktators änderte sich wenig. Nachfolger Gurbanguly Berdimuhamedow, der frühere Vizepräsident, gibt sich heute als Pferdenarr und als „Mann des Volkes“. Politisch blieb der aktuelle Präsident zunächst unauffällig. Inzwischen eifert er seinem Vorgänger mit dessen Architektur der Superlative nach.
Nisa
Ein Besuch der Parther-Ruinen in Nisa
Die ehemalige Stadt Nisa liegt in Turkmenistan, 12 Kilometer westlich der heutigen Hauptstadt Aschgabat. Es war die erste Hauptstadt der Parther, einem iranischen Volk, das ab dem 3. Jahrhundert vor Christus sein Reich im Nahen Osten aufbaute. Das Volk der Parther errichtete atemberaubende Bauwerke und machte die Stadt zu einem würdigen Zentrum ihres immer größer werdenden Reiches. Das historische Nisa wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bei Grabungen entdeckt. Seitdem erfolgten systematische Ausgrabungen. Die Ausgrabungsstätte der historischen Stadt zählt seit dem Jahr 2007 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die fünfeckige Festung ist von einer gigantischen Mauer umgeben. 8-9 Meter dick und 5–7 Meter hoch schützte sie die ehemalige Hauptstadt vor Feinden und Eindringlingen. Der Wall wurde von 43 Türmen aus überwacht und bestand aus gestampftem Lehm, der mit Ziegeln verstärkt war. Über eine breite Auffahrtsrampe war die zu dieser Zeit uneinnehmbare Festung zu erreichen. Im Inneren der gewaltigen Mauern befanden sich ein Totenpalast, ein Rundtempel und fünf beeindruckende Hauptbastionen. Im gewaltigen königlichen Palast gab es einen Thronsaal sowie den 12 Meter hohen Turm des Feuers, in dessen Turmspitze der Altarraum lag. In der Schatzkammer des ehemaligen Palasts waren die wertvollsten Besitztümer der Partherkönige untergebracht: feinste Seidenstoffe, Silber- und Goldschmuck, sowie kunstvoll angefertigte Waffen.
Die Funde der Ausgrabungen wiesen starke Einflüsse aus unterschiedlichen Völkern auf. Dies war nicht erstaunlich, da Nisa an den Handelsrouten zwischen Griechenland, Persien und Zentralasien lag. Neben lebensgroßen Statuen aus Ton, Tonkrügen und Gipsreliefs in typisch parthischem Stil wurden auch Marmorplastiken und elfenbeinerne Trinkgefäße gefunden. Die bei den Ausgrabungen entdeckten archäologische Funde befinden sich heute im Museum für Geschichte in Aschgabat in Turkmenistan und in der Eremitage in St. Petersburg, Russland.