Indien - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Indien
Ganges
Beim Ganges handelt es sich um den zweitgrößten Fluss Indiens. Auf seinen 2.600 Kilometern passiert er nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern ist als heiliger Fluss der Hindus auch selbst eine kulturelle Attraktion. Unterteilt wird er in drei Bereiche: Seinen Oberlauf im Himalaya-Gebirge, die Gangesebene sowie das Gangesdelta.
Reisen entlang des Ganges versprechen einen einzigartigen Blick auf das religiöse Leben in Indien, das sich in direkter Nähe zum heiligen Fluss abspielt.
Vom Himalaya bis ins Yoga-Zentrum Rishikesh
In der indischen Region Garhwal befindet sich die unterste von fünf heiligen Flussmündungen, den sogenannten Panch Prayag. Sie bildet sich aus den Flüssen Alaknanda und Bhagirathi. An der Quelle der Bhagirathi, Gaumukh genannt, liegt auch die Pilgerstadt Gangotri mit dem Tempel der Flussgöttin Ganga. Der Ganges gilt als ihre Personifizierung. Ein weiterer sehenswerter Ort im Oberlauf des Ganges ist die kulturell bedeutende Stadt Rishikesh. Sie bietet sich vor allem für Studienreisen von Touristen an, welche sich mit der spirituellen Seite Indiens befassen wollen. Nicht weit von hier passiert der Ganges zudem das landschaftlich beeindruckende Vorgebirge der Siwaliks.
Die Kumbh Mela und heilige Städte
Im zu den sieben heiligen Städten gehörenden Haridwar erreicht der Ganges die Gangesebene. Neben Allahabad, Nashik und Ujjain ist Haridwar eine der vier Städte, in der am Gangesufer die Kumbh Mela stattfindet. Dieses im Städtewechsel alle drei Jahre stattfindende religiöse Fest gilt als das größte der Welt. Seine Höhepunkte sind die Waschungen im Fluss sowie die Versammlung der heiligen Sadhus und die Shahi Snans, die königlichen Prozessionen. Weitere bedeutende Städte, die der Ganges in der Ebene passiert, sind die Industriestadt Kanpur, Varanasi, die bedeutendste Stadt für den Hinduismus, und das ebenfalls zu den heiligen Städten gehörende Patna.
Über die Grenzen Indiens hinaus
Das Gangesdelta besteht schließlich aus rund 240 Flüssen, bedeckt eine Fläche von 140.000 Quadratkilometern und bildet damit das größte Flussdelta der Welt. Es zieht sich über Gebiete Indiens, Bangladeschs, Nepals, der Volksrepublik China und Bhutans. Am hier als Hugli bezeichneten Gangesufer liegt unter anderem die Stadt Kolkata beziehungsweise Kalkutta, Hauptstadt der ehemaligen Kronkolonie Britisch-Indien und bis heute eine der bedeutendsten Städte Indiens in Bezug auf Wirtschaft, Kultur und Bildung.
Rotes Fort
Das Rote Fort in Indien – geschichtsträchtig und beeindruckend
Das Rote Fort, eine Festungs- und Palastanlage in Nordindien, gibt es gleich zweimal: in der Millionen-Metropole Delhi und in der etwa 200 km weiter südlich gelegenen Stadt Agra. Letzteres wurde zuerst gebaut (um 1571 herum). Nach einem Attentat auf einen Mongul-Kaiser in Agra wurde nahezu baugleich zwischen 1639 und 1648 das Rote Fort in Delhi gebaut. Damals wohnten Herrscher im Fort, sprachen zum Volk von einem der Balkone; zudem trafen sich hier Geistliche zum Austausch und es wurden Urteile gefällt. Heute ist das Rote Fort in Delhi bzw. in Agra unweit des Taj Mahals Touristenattraktionen, die man (zum großen Teil) für 100 Rupien besichtigen kann.
Imposante Farbe und Größe
Charakteristisch und auffallend sind die insgesamt 2,4 km langen und 18 bis 34 Meter hohen Mauern aus rotem Sandstein. Als größte Bauwerke in den beiden Städten sind die Anlagen gut 900 Meter lang und gut 500 Meter breit. Vor allem das Rote Fort in Agra erkennt man gut bei Google Maps . Die Grundform ist – typisch für islamische Bauten – achteckig.
Einst prunkvoll
In dem Fort kann man etwa einstige Paläste, mächtige Tore, ein Badehaus, eine Audienzhalle sowie eine Moschee bestaunen. Man kann heute nur erahnen, wie prunkvoll die Räume und Hallen damals vor den Plünderungen gewesen sein müssen. Auch heute findet man weißen Marmor vor, der noch immer viele Räumlichkeiten ziert. Vereinzelt sieht man Vergoldungen, große Säulen und interessante Bemalungen.
Heute gehören die Bauwerke zum UNESCO-Weltkulturerbe und werden streng bewacht. Abends findet für Touristen traditionell eine Sound- und Licht-Show statt.
Taj Mahal
Eine Reise in der Norden Indiens ist ohne einen Besuch des Taj Mahal nahezu undenkbar. Schließlich ist das sagenumwobene Bauwerk in der 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt Agra nicht nur das wichtigste Wahrzeichen des Landes sondern auch eines der weltweit schönsten Bauwerke muslimischer Architektur. Das 58 Meter hohe und 56 Meter breite Mausoleum, das seit 1983 auch zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, erstrahlt in weißem Marmor und steht auf einer 100x100 Meter großen Marmorplatte. In das im 17. Jahrhundert im Auftrag des Großmoguls Shaj Jahan erbaute Gebäude eingebettet sind 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen. Im Inneren befinden sich unter anderem die Grabkammern von Shaj Jahan und dessen Lieblingsfrau Mumtaz-i-Mahal, zu dessen Ehren das Mausoleum gebaut wurde.
Eines der beliebtesten Fotomotive der Welt
Gesäumt wird das Taj Mahal, an dessen Bau insgesamt 20.000 Handwerker beteiligt gewesen sein sollen, von einem 18 Hektar großen und quadratisch angelegten Garten, in dessen Mittelpunkt sich ein längliches Wasserbecken befindet. Das Taj Mahal, das zu den weltweit am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten gehört, wird von den Muslimen als Gebetsstätte genutzt. Deshalb ist das beeindruckende Gebäude jeden Freitag, dem traditionellen Gebetstag, für Touristen geschlossen. Mit der Eintrittskarte des Taj Mahal kann man am gleichen Tag auch die anderen großen Sehenswürdigkeiten von Agra besuchen.
Wüstenstadt Jaisalmer
Nur etwa 80 Kilometer vor der Grenze zu Pakistan liegt im Westen des indischen Bundesstaates Rajasthan die Stadt Jaisalmer. Gegründet im Jahr 1156 galt der Ort als lange Zeit als Kreuzungsort von Kamelkarawanen und Handelsstraßen, die Indien mit Zentralasien verbanden. Umgeben von der aus Sanddünen, Hügeln und Kiesebenen bestehenden Wüste Thar und in der Nähe des in ihr liegenden Desert National Parks hat Jaisalmer mit seinen rund 65.000 Einwohnern heute vor allem eine Bedeutung für touristische Reisen und Studienreisen.
Ein einmaliges Gebäudeensemble
Im Zentrum des oft als „Goldene Stadt" bezeichneten Jaisalmer liegt auf einem circa 80 Meter emporragenden Hügel eine gewaltige, mittelalterliche Festung, deren aus Sandstein gefertigten Mauern und Gebäude goldgelb in der heißen Wüstensonne leuchten. Innerhalb der gigantisch und zugleich märchenhaft wirkenden Bollwerke des Forts befindet sich der fünfstöckige Stadtpalast, an dem vor allen die mit filigranen, lichtdurchlässigen Mustern geschmückten Fenstern und Balkone auffallen. Sein Inneres kann bei einer Audio Tour besichtigt werden. Neben ihm bilden mehrere Tempel und mit prachtvollen Fassaden gestaltete, als Havelis bezeichnete Patrizierhäuser den innerhalb der Festung gelegenen Stadtkern von Jaisalmer. Viele derartige Gebäude sowie einige Paläste, Tempel und der pagodenartigen Tazia-Turm gruppieren sich rund um das Fort und bilden so eine der schönsten Wüstenstädte der Welt. Besonders wenn die Abendsonne in die engen Gassen eine magische Beleuchtung zaubert, fühlt sich der Besucher wie in einem Märchenbild aus 1001 Nacht.
Die Umgebung Jaisalmers
Bild: Grabmale Jaisalmer
Etwas außerhalb im Norden der Stadt liegt der sehenswerte Friedhof der durch Verbrennungstod gestorbenen Ehefrauen von Jaisalmer. Am Südende der Stadt lädt der von kleineren Tempeln und Shrines umgeben See Gadisar Lake zu einer beschaulichen Bootsfahrt ein. Schließlich gelten die sowohl für einige Stunden als auch mehrere Tage angebotenen Kamelsafaris einschließlich Verpflegung im Freien zu den Highlights eines Besuches in der Wüstenstadt Jaisalmer.
Ladakh
Das zwischen Himalaya und Karakorum gelegene Ladakh wird oft auch als Klein-Tibet oder Indisch-Tibet bezeichnet. Obwohl das Hochland Ladakh durchaus Gemeinsamkeiten mit Tibet hat, ist es doch ein eigenständiges Gebiet, das sehr viel Einzigartiges zu bieten hat.
Atemberaubende Landschaft
Als Belohnung für das Erklimmen der hohen Pässe Ladakhs, wartet die Region mit einer äußerst kontrastreichen Landschaft auf. Besucher erwarten trockene Steinlandschaften und steile Berge sowie, während der Sommermonate, zahlreiche Grünstreifen, Blumenwiesen oder Terrassen. Erhebungen über 6.000 Meter werden als „Hügel“ bezeichnet und dazwischen zeigen sich dunkelblaue Salzseen und Sandwüsten. Auf längeren Wanderungen haben Besucher gute Chancen, den in der Region ansässigen Wildtieren – wie Antilopen, Gämsen, Blauschafen, Wildschafen oder Gazellen – zu begegnen. Vereinzelt durchstreifen auch Wölfe und Füchse die Landschaft, vor gefährlichen Raubtieren brauchen sich Reisende jedoch nicht zu fürchten.
Wandern und Trekking
Ladakh ist besonders bei sportbegeisterten Reisenden beliebt, da das Gebiet sich hervorragend für Wandertouren und Trekkingrouten eignet. Die Region ist ein Paradies für Bergsteiger, zu beachten ist jedoch, dass nur Berge, die bis zu 6.000 Meter hoch sind, ohne Genehmigung bestiegen werden können. Bei höheren Bergen ist eine Gebühr zu entrichten, was oft mit bürokratischen Hürden verbunden ist. Daneben hat Ladakh unglaublich viele und vielfältige Trekkingrouten anzubieten, die in fünf Schwierigkeitsgrade – von leicht bis herausfordernd – unterteilt werden. Die zur Auswahl stehenden Trekkingrouten dauern meist mehrere Tage und sind oft mit Besichtigungen von Dörfern oder Klöstern verbunden.
Eintauchen in den Buddhismus
Während einer Reise durch Ladakh bietet sich ein Besuch in den zahlreichen buddhistischen Klöstern geradezu an. Empfohlen werden zumeist die drei Klöster Alchi, Thikse und Hemis, die als sehr sehenswert und interessant gelten. Darüber hinaus gibt es jedoch noch viele weitere, teilweise großangelegte und weitläufige, Tempelanlagen sowie Klöster, da die Bewohner viele Zeremonien und Feste in religiösen Stätten abhalten. Kultur, Religion und Tradition haben unter der Bevölkerung des Himalaya Königreichs einen besonders hohen Stellenwert.
Ein verzweigtes Labyrinth aus Flüssen, Kanälen und Lagunen lädt im indischen Bundesstaat Kerala zu traumhaften Bootstouren ein. 900 Kilometer schiffbarer Wasserwege können zum Beispiel auf traditionellen Hausbooten bereist werden. Die Rede ist von den sogenannten Backwaters, den Gewässern im Hinterland der auch als Pfefferküste bekannten Malabarküste am Arabischen Meer.
Faszinierende Einblicke in eine exotische Welt
Sie erstrecken sich von der historischen Hafenstadt Cochin im Norden bis nach Kollam im Süden sowie von Alleppey im Westen bis Kottalam im Osten, und sie gehören nicht umsonst zum UNESCO-Welterbe. Die Backwaters sind ein Paradies für Tausende von Wasservögeln, aber sie sind auch Lebensader und Nahrungsquelle für die hier lebende Bevölkerung. Auf einer Studienreise der besonderen Art taucht der Besucher hier ein in eine andere Welt: Zwischen Reisfeldern, Kokos- und Kautschukplantagen werden Kinder in Schuluniform per Kanu zur Schule befördert und freundlich lächelnde Menschen, die auf ihren Köpfen Wassertröge balancieren, gehen bedächtigen Schrittes ihren Weg.
Kettuvalloms – die traditionellen Hausboote
Ursprünglich waren sie für den Warentransport bestimmt, heute sind viele der traditionellen (ohne jeglichen Nagel erbauten) Hausboote für Touristen ausgestattet und dienen als schwimmendes zu Hause während einer mehrtätigen Fahrt durch die Backwaters. Wer mag, kann sich unterwegs vom Koch mit frischen exotischen Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
Geographische Fakten
Insgesamt 44 FLüsse und 29 größere Gewässer (Seen und Lagunen) bilden zusammen die Backwaters. Der Vembanadsee ist mit einer Länge von 83 Kilometern der größte unter ihnen und ist zum Arabischen Meer hin geöffnet.
Als Ökosystem sind die Backwaters zunehmend vom Menschen geprägt, was vielfältige Probleme mit sich bringt. Als Naturparadies sind sie weltweit einzigartig, unersetzbar und entsprechend schützenswert.
Tempel von Khajuraho
Sie ist die zweitgrößte Touristenattraktion Indiens nach dem Taj Mahal und ein beeindruckendes Zeugnis der nordindischen Baukunst des 10. und 11. Jahrhunderts. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Tempelstadt Khajuraho liegt im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh und gehört zu den Highlights jeder Reise in die Region.
Geschichte des Tempelbezirks
Von den ursprünglich etwa 80 Tempelgebäuden aus Sandstein, die auf einer Fläche von gut 20 Quadratkilometern verstreut waren, ist heute noch rund ein Viertel erhalten. Die meisten von ihnen wurden in der Zeit zwischen 950 und 1120 von Herrschern der Chandella-Dynastie erbaut und blieben nach dem Niedergang derselben im 12. Jahrhundert der Natur überlassen. So abseits aller Wege lag der einst bedeutende Ort Khajuraho, dass die Tempel erst im 19. Jahrhundert von den Briten wieder entdeckt wurden. Etwas später begann man damit, sie systematisch zu restaurieren. Die Mehrzahl der Gebäude ist den Hauptgöttern des Hinduismus geweiht, einige wenige den Tirthankaras (den geistigen Führern des Jainismus).
In Stein gemeißelte Erotik
Weltberühmt ist Khajuraho wegen der detaillierten Skulpturen, von denen die bis zu 30 Meter hohen Außenwände der Tempel geradezu übersät sind. Neben Szenen aus dem täglichen Leben mit Elefanten, Göttern und Dämonen sind es vor allem die zahlreichen erotischen Darstellungen, die den Besucher in ihren Bann ziehen. Es sieht aus, als habe das Kamasutra (das Buch der Liebeskunst) für diese Werke als Vorlage gedient, aber ihre Bedeutung geht weit tiefer: In der Mythologie des Hinduismus steht der Zeugungsakt auch für die Schöpfung der Welt durch die Götter, und seine Darstellung dient zu deren Ehre. Unter diesem Aspekt wird Erotik zum Kulturgut und hat durchaus auch im Programm einer Studienreise ihren Platz.
Zu den größten der noch erhaltenen Gebäude im Bezirk Khajuraho gehört der Lakshmana-Tempel. Er ist dem Gott Vishnu als dem Herrn des Paradieses geweiht.
Höhlentempel im Norden von Maharashtra
Der Bundesstaat Maharashtra an der Westküste Indiens ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus dem In- und Ausland. Wer im Norden des indischen Bundesstaates unterwegs ist, sollte sich unbedingt auch die berühmten Höhlentempel im kleinen Dörfchen Ellora in der Nähe der Millionenstadt Aurangabad anschauen. In den mehr als 30 Höhlentempeln kommen nicht nur Abenteurer voll auf ihre Kosten. Der gesamte Komplex, der zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert entstand, gehört seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Bild: Kailasa Tempel
Im Zentrum dieser beeindruckenden Anlage befindet sich mit dem Kailasa-Tempel der größte Höhlentempel Indiens, der vollständig in einen natürlichen Felsvorsprung hinein gehauen wurde. Nicht weit von Ellora befindet sich in der abgelegenen Ortschaft Ajanta ein weiterer großer Komplex mit insgesamt 29 Höhlentempeln aus dem 2. bis 6. Jahrhundert. Das Innere der Höhlentempel von Ajanta ist vor allem von mehrere tausend Jahre alten Malereien geprägt. Die Tempel von Ellora sind vor allem berühmt für ihre zahlreichen großen Statuen. Touristen besuchen die weit über die indischen Landesgrenzen hinaus berühmten Tempel oft im Rahmen einer Rundfahrt. Die Höhlentempel von Ellora können täglich außer dienstags besucht werden. Der Tempelkomplex in Ajanta ist montags geschlossen. Die optimale Zeit für eine Reise in die Region sind die Wintermonate von November bis März.
Palast der Winde
Den wirklichen „Palast der Winde“ gibt es nur einmal
Eigentlich heißt er Hawa Mahal - ein Bauwerk, das vielen Studien- und Indienreisenden jedoch weit besser unter der Bezeichnung „Palast der Winde“ bekannt ist:
Gut möglich, dass dabei auch durch den gleichnamigen Roman Assoziationen geweckt werden:
Roman und Bauwerk grundverschieden!
Doch der Roman „Palast de Winde“ besitzt keinerlei Anlehnung an das berühmte Bauwerk. Denn hier setzt die britische Autorin Mary Margaret (Molly) Kaye, die in ihrer Kindheit in Indien lebte, der Liebe zwischen einen britischen Offizier und einer indischen Prinzessin ein Denkmal.
Ein Denkmal ganz anderer Art ist dagegen das außergewöhnliche Bauwerk in der Altstadt von Jaipur. Eine der rasch wachsenden (ca. 3 Millionen Einwohner) Industriemetropolen des Subkontinents, die im Bundesstaat Rajasthan liegt.
Der „Palast der Winde“ ist nicht das einzige Highlight!
In dessen Hauptstadt finden sich auch zahlreiche Museen, ein Zoo und eine Universität. Dazu Festungen wie das Fort Nahargarh, das heute das Stadtbild prägt.
Doch gerade Studienreisen nach Indien wären ohne einen Besuch des Hawa Mahal undenkbar. Das Gebäude ist Teil des Stadtpalastes und ein Symbol für den Prunk und den teils verschwenderischen Lebensstil indischer Fürsten. Ein Lustschloss, das 1799 erbaut wurde und heute weltberühmt ist.
Eine beeindruckende Architektur:
Fünf Stockwerke und zahlreiche Balkone geben dem „Palast de Winde“ ein ganz eigenes Gepräge. Eine aufsehenerregende Optik, zu der auch die Fassade mit ihrem rosa-roten Sandstein einen beträchtlichen Teil beiträgt.
Zur Straßenseite hin zeigen sich über 900 kleine, vergitterte Fenster, hinter denen, so jedenfalls glauben es Historiker, früher die Haremsdamen die Ankunft des Herrschers erwartet oder aber auf Umzüge und rituelle Handlungen geblickt haben.
Den Fenstern und Gittern, die im feucht-heißen Rajasthan (die Maximaltemperaturen steigen hier im Mai und Juni auf über 40 Grad) die Luftzirkulation gewährleisten sollten, verdankt das Bauwerk übrigens auch seinen deutschen Namen.
Als idealer Reisezeitraum für eine Studienreise in die Region gilt die Zeit von September bis April. Für Fotos mit Stativ und Blitzlicht ist in der Regel eine Genehmigung erforderlich; zudem kann das Fotografieren in Forts etc. eine Gebühr kosten!
Kamelmarkt von Pushkar
Sehenswertes Highlight: Der Kamelmarkt von Pushkar
Es gibt kaum ein Tier, das wir derart mit Fernreisen und dem Orient verbinden wie die Kamele, die nicht umsonst auch „Wüstenschiffe“ genannt werden ...
Vermutlich sind Kamele bereits in vorchristlicher Zeit domestiziert worden.
Uralte Haus- und Nutztiere:
Als Woll-, Milch- und Fleischlieferant, aber auch als Reit- und Lasttier, das zivil wie auch militärisch genutzt wurde.
Heute dagegen werden Kamele eher friedlich genutzt. Für Kamelsafaris und Kamelrennen, die bei Pauschalreisenden wie auch Studienfahrten äußerst beliebt sind. Das gilt auch für die großen Tier- und Kamelmärkte - so darf bei keiner Studienreise der Kamelmarkt im indischen Pushkar verpasst werden.
Abertausende prächtig geschmückte Tiere!
Tatsächlich leben hier, im Bundesstaat Rajasthan, geschätzte 70 Prozent aller Kamele Indiens (die eigentlich Dromedare sind), weil hier das Klima für die „Wüstenschiffe“ besonders ideal ist. Denn die sind besonders gut an Hitze und Trockenheit angepasst und kommen auch mit widrigen klimatischen Bedingungen bestens klar.
Für die Einheimischen stellen die Kamele dabei bis heute reine Nutztiere dar, wohingegen für Urlauber und Studienreisenden auch die Folklore und der exotische Reiz zählen. Ein buntes und fremdländisches Treiben, das vor allem auf dem berühmten Kamelmarkt von Pushkar unzählige Urlauber fasziniert.
Denn Ende Oktober - Anfang November findet hier ein riesiger Kamelmarkt statt, der zugleich ein gigantisches Volksfest ist. Ein Fest für die Augen und ein Anlass zum Fotografieren. Denn Musiker, Händler und Schausteller bezaubern die Touristen aus aller Herren Länder.
Mehr als nur ein Volksfest
Damit scheint das ansonsten ruhige und beschauliche Dorfleben für die nächsten Tage vorüber. Allenthalben werden Garküchen errichtet und erklingen für uns Europäer fremdländische Rhythmen.
Den Hauptdarstellern selbst wird mit einem tierischen Schönheitswettbewerb und Kamelrennen gehuldigt. Genächtigt werden kann in den Hotels im Umland, aber auch auf dem Markt selbst - vorausgesetzt, dass rechtzeitig gebucht wurde.
Begleitet wird das bunte Treiben übrigens von rituellen Waschungen und der Anbetung indischer Gottheiten. Für Tausende Einheimische, die zum Kamelmarkt strömen, ist das Event damit nicht nur ein einzigartiges Stammestreffen, sondern auch eine Art Wallfahrt und rituelle Handlung:
Gerade als Studien- und Bildungsreisende sollten wir daher den Traditionen des Gastlandes mit dem nötigen Respekt begegnen!
Stadtpalast und Seepalast
Bild: Udaipur bei Nacht
Udaipur ist eine Stadt am See, die inmitten von Rajasthan, Indien gelegen ist. Ihr romantisches Flair rührt von den zahlreichen, prunkvollen Palästen her, von denen jeder eine eigene Geschichte erzählt. Zwei von ihnen stechen besonders hervor: der Stadtpalast und der Seepalast. In dem Stadtpalast am Pichola Lake befindet sich heute ein Museum, während der Seepalast, den man in ein Luxushotel umgewandelt hat, wie ein Traum erscheint. Man sollte unbedingt eine Bootsfahrt unternehmen, um sich den Palast auch von der Seeseite anzusehen.
Der Stadtpalast (City Palace)
Der Stadtpalast oder City Palace erhebt sich prunkvoll und majestätisch über dem See. Es ist von zahlreichen Türmen, Kuppeln und Balkonen umgeben, von denen aus man einen wundervollen Blick auf die Stadt und den See hat. Der Stadtpalast ist der größte Palastkomplex in Rajasthan. Es handelt sich um eine Ansammlung von Gebäuden, die von verschiedenen Maharanas errichtet wurden. Besonders bewundernswert ist dabei, dass all diese Gebäude sich zu einem großen, einheitlichen, atemberaubend schönen Gesamtkunstwerk zusammenfügen. Die ersten Gebäude wurden von Maharana Udai Singh, dem Gründer der Stadt, erbaut.
Betreten wird der City Palace durch das Bari Pol und das Tripolia Gate, das aus 8 Marmorbögen besteht. Der Hauptteil des Stadtpalastes ist heute ein Museum, das über eine große und facettenreiche, aber etwas verkommene Sammlung verfügt. Eines der bekanntesten und beliebtesten Stücke ist der Mor Chowk mit seinen wunderschönen, farbenprächtigen Pfauen-Mosaiken. Im Manak oder Ruba Mahal befindet sich eine Sammlung von Glas und Porzellanfiguren, im Bari Mahal ein Garten, im Moti Mahal eine Sammlung von Spiegeln, im Zanana Mahal verschiedenste Gemälde.
Der Seepalast
Der Seepalast befindet sich auf Jagniwas, einer der Inseln im Pichola Lake. Er wurde 1754 von Maharana Jagat Singh II. erbaut. Das majestätische Bauwerk dehnt sich über die gesamte Insel aus. Mittlerweile ist der Seepalast in ein Luxushotel mit Innenhöfen, Gärten, Brunnen und einem Swimmingpool umgewandelt worden - eine Anlage, die wie ein einziger, fleischgewordener Traum daherkommt. Die wie ein wahr gewordenes Märchen anmutet. Auch, wenn man es sich nicht leisten kann, einmal hier zu übernachten, sollte man doch auf die Insel fahren, um sich den Palast einmal anzusehen.
Trekking in Sikkim
Den eisigen Riesen so nah:
Auch Studienreise können sich mal abseits der gewohnten Pfade bewegen. Denn nicht immer müssen Bildungsreisende in Städten oder antiken Palastanlagen unterwegs sein ...
Tatsächlich stellen Trekking-Touren in Sikkim den Höhepunkt jeder Indien-Reise dar.
Das Dach der Welt im Blick:
Denn hier, im Himalaya, zwischen Nepal, China und Butan, erwartet die Urlauber ein grandioses Erlebnis. Der ganze Bundesstaat präsentiert sich mehr oder minder bergig, der Nordteil sogar als schroffes Hochgebirge. Kein Wunder also, dass hier, im zweitkleinsten Bundesstaat Indiens, nur wenige Menschen leben.
Hauptstadt ist Gangtok, was vermutlich „erhabener Hügel“ heißt. Ein treffender Begriff für die Zentrale des ehemaligen Königreichs, die heute Urlauber mit Sehenswürdigkeiten wie der Mahtama Gandhi Road, der Hauptgeschäftsstraße, begrüßt.
Auch der Himalayan Zoological Park mit seinen Kragenbären, Schneeleoparden und Kleinen Pandas (auch Roter Panda genannt) sollte auf jeden Fall besucht werden; ebenso sind die Klöster einen Besichtigung wert.
Religion & Kultur:
Die am weitesten verbreitete Religion in Sikkim ist der Hinduismus; doch auch Buddhisten und Christen (etwa 10 Prozent der Bevölkerung) sind hier vertreten. Muslime dagegen stellen in Sikkim eine Minderheit dar.
Geprägt und verändert wurde Sikkim in den letzten Jahren durch seine Einwanderer aus Nepal. Sitz des Parlamentes ist das bereits erwähnte Gangtok.
Urlauber und Studienreisende erwartet hier, im alten Königreich, vor allem ein grandioses Naturerlebnis. Eine Welt im Bannkreis der Eisriesen. Eine Welt, die jedoch auch von Wäldern, Rhododendron-Hainen und Teeplantagen geprägt ist.
Eine gute Kondition ist dabei, gerade für Trekking-Touren, Pflicht. Als gute Reisezeit gelten hier März bis Juli, da spätestens Oktober / November schon Schnee fällt.
Insgesamt hat die Region über 200 Klöster zu bieten. Wichtiger Wirtschaftsfaktor in Sikkim ist nach wie vor die Landwirtschaft. Und, dank Studienreisen, ist auch der Tourismus am Kommen.
Übrigens entdecken auch immer mehr Einheimische und wohlhabende Inder Sikkim als Reiseziel - und die müssen ja wissen, wo es in ihrem Land besonders schön ist!
Umaid-Bhawan-Palast
Der Umaid-Bhawan-Palast: das Juwel von Jodhpur
Der Umaid-Bhawan-Palast ist ein vergleichsweise junges Gebäude, doch in ihm spiegelt sich der herrschaftliche Glanz längst vergangener Zeiten. Hotel, Museum und private Gemächer kombiniert in einem opulenten Bauwerk laden zu längerem Aufenthalt für Entspannung, Kultur und Erholung ein.
Historisches zum Umaid-Bhawan-Palast
Der Name des 56 Meter hohen, 195 Meter langen und 103 Meter breiten Gebäudes geht auf seinen Erbauer, den Maharadscha Svasti Shri Rajadhiraja Sahib Umaid Singh II. Bahadur zurück. Bhawan ist die Bezeichnung für Haus in Hindi. Der damalige Fürstenstaat Marwar-Jodhpur im Nordwesten Indiens hatte in der Mitte der 1920er Jahre mit einer Dürrezeit zu kämpfen. Um seiner armen und hungernden Bevölkerung Arbeit zu verschaffen, ließ Umaid Singh II. den Palast errichten. Die Baukosten von etwa 12 Millionen Rupien beglich der Maharadscha aus seinem Privatvermögen. Als Architekt konnte Umaid Singh II. den Engländer Henry Vaughan Lanchester gewinnen. Die Bauzeit für den Umaid-Bhawan-Palast bei den Chittar Hills fand von 1929 bis 1943 statt.
Ein Sandsteinpalast nach Art Déco und Renaissance
Die zentrale Kuppel des Umaid-Bhawan-Palastes ist im Stil der Renaissance gestaltet, während die kleineren Türme nach Art der Rajputen, einer ehemals kriegerischen Volksgruppe im indischen Bundesstaat Rajasthan, gebaut sind. Westliche u und östliche Architektur vermischen sich so zu einem Bauwerk, das für Reisen und Studienreisen ausgesprochen lohnenswert ist. Heutzutage dreigeteilt bieten die insgesamt 347 Räume zum einen luxuriöse Entspannung im Hotel. Der zweite Teil mit alten Einrichtungsgegenständen, Waffen und Gemälden, einem Theater, einem Ballsaal und dem großen Schlosspark kann von Touristen als Museum besichtigt werden. Im dritten Bereich wohnt noch heute die adlige Verwandtschaft des Erbauers.
Hochland von Darjeeling
Darjeeling - Mehr als nur eine Tee Sorte
Auf einer Höhe von 2300 Metern kurz vor der Grenze zu Sikkim liegt der Ort Darjeeling im nördlichen Westbengalen. Weltweite Bekanntheit erreichte der Begriff Darjeeling dadurch, dass das Hochland rund um den Ort Darjeeling im Vorder-Himalaya ideale Voraussetzungen für den Tee Anbau bot und im 19. Jahrhundert durch die Kolonialmacht England zum Zentrum des Teeanbaus in Bengalen erhoben wurde. Doch auch außer Tee hat die vergleichsweise kühle Bergregion viel zu bieten.
Noch immer ein Geheimtipp – Unberührte malerische Landschaften
Obwohl diese Region schon länger ein beliebtes Urlaubsziel der indischen Einwohner ist, gilt es dennoch als Geheimtipp. Das Hochland von Darjeeling eignet sich hervorragend als Studienreise, um Land und Leute kennen zu lernen und in die Geheimnisse des Teeanbaus und der Teeproduktion eingeweiht zu werden. Die atemberaubend schöne Landschaft ist von weiten Teegärten, unangetastetem Urwald und von tiefen, steilen Einschnitten geprägt.
Beliebter Ferienort in viktorianischer Zeit
Die Bevölkerung der Stadt Darjeeling stammt weitestgehend aus Nepal, die weit verbreitete Geschäftssprache ist Englisch. In der Region um das Hochland von Darjeeling kann man in vielen Situationen Überbleibsel der viktorianischen Zeit entdecken – Die Teeregion war ein beliebter Ferienort der Briten. Empfehlenswert ist beispielsweise eine Fahrt mit dem Darjeeling Himalayan Railway, welcher zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Diese Fahrt zwischen dem Ort Shiliguri und Darjeeling ist eine angenehme Abwechslung zu den engen, kurvenreichen Straßen.
Atemberaubende Landschaften, Teegärten und Klöster
Auch außerhalb der berühmten Teegärten (Tindharia, Chamong, Puttabong – um einmal drei der bekanntesten zu nennen) gibt es viel zu entdecken:
- Der Rundweg Bhanu Bhakta Sarani um den Observatory Hill bietet eine wunderbare Aussicht auf Darjeeling.
- Die zahlreichen Klöster der Region (Ghoom Kloster des Gelugpa Ordens aus dem 19. Jahrhundert, Thupten Sangha Chöling Kloster mit einer monumentalen Gebetshalle) bieten Potential zur Selbstfindung.
- Außer der berühmten Einkaufsmeile The Mall und dem Windamere Hotel finden sich überall versteckte Relikte aus der Kolonialzeit.
Marmorpalast Kalkutta
Meist gehört zu einer Studienreise durch Indien auch ein Besuch Kalkuttas. Zu den wichtigsten und architektonisch interessantesten Sehenswürdigkeiten gehört der Marmorpalast Kalkuttas. Der im Jahre 1835 erbaute Herrenpalast ist noch heute ein Symbol des Glanzes und der Extravaganz und der Macht, die aus dem Paris Asiens im 19. Jahrhundert weit in die umliegenden Gebiete reichte.
Marmor wohin das Auge schaut
Der Marmorpalast wurde von dem wohlhabenden Landbesitzer Raja Rajendro Mullick Bahadur erbaut, noch heute befindet er sich im Besitz der Familie und dient als Wohnsitz. Den Namen Marmorpalast erhielt das Herrenhaus, da das Gebäude mit Marmor reich verziert wurde. Für die Wände der einzelnen Räume sowie für die Böden wurden 126 unterschiedliche Marmorarten aus Italien nach Kalkutta verschifft. Neben dem Marmor ist auch die ausgewählte Inneneinrichtung im Barockstil von Bedeutung. Neben Statuen und Antiquitäten aus Europa befinden sich in den Palast auch Ming Vasen und belgisches Glas. Die Räume wurden mit wandhohen Spiegeln und hohen Kronleuchtern sowie aufwendig handgefertigten Möbeln nach dem Vorbild europäischer Herrschaftssitzen ausgestattet. Die Gemälde von Ravi Varma zeigen eine illusionistische Welt und gelten als besonders sehenswert, so zum Beispiel das Porträt einer Frau, deren Blick dem Betrachter zu folgen scheint. Aber auch Werke von Peter Paul Rubens, Tizian, Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough gehören zur Sammlung.
Die Gartenanlage rund um den Palast
Rund um den Palast befindet sich ein großes Gartengelände. Hier ließ der Erbauer einen Teich anlegen mit einem aufwendig gestalteten Springbrunnen mit Meerjungfrauen und Wassermännern. Statuen stehen überall im Park zwischen Beeten und Hecken verteilt, sie sind meist Abbilder von Löwen oder Gautam Buddha, aber auch Götter aus der Hindureligion sowie die Jungfrau Maria und Jesus Christus sind hier zu finden. Ein weiteres Highlight ist der Zoo, in dem Vögel und Rehe leben. Dieses Gehege gilt als der erste Tierpark auf indischen Boden.
Ghats von Varanasi
Die Stadt Varanasi im Nordwesten Indiens gilt als heiliger Ort im Hinduglauben und als ewige Stadt an den Ufern des heiligen Ganges. Sie ist die älteste Stadt des Landes und zieht seit jeher jährlich tausende Pilger und Studienreisende an. Die Stufen zum Ganges werden als Ghats bezeichnet und dienen neben den knapp 1500 Tempeln als Ort für Glaubensriten und als Zugang zum Fluss.
An den Ufertreppen des Ganges
Varanasi gilt als Tor zur Ewigkeit. Man sagt, wer in Varanasi stirbt, wird nicht wieder auferstehen und entkommt so dem Kreislauf des Sterbens und der Wiedergeburt. So pilgern jährlich viele Hindugläubige nach Varanasi, um dort zu sterben und um auf den Treppen am Ganges verbrannt zu werden. Insgesamt 87 Treppen existieren in Varanasi, drei dieser Ghats sind allein für die Leichenverbrennung vorgesehen. Der Gott Shiva stieg in Varanasi die Stufen zum Ganges herab, um sich in dem Wasser des heiligen Flusses von den Sünden reinzuwaschen. So werden die anderen Ghats vor allem zum reinigenden Waschen im Fluss benutzt. Im Glauben der Hindus kann ein Bad im Ganges in Varanasi von physischen, mentalen und spirituellen Leiden befreien. Gebete finden ebenso auf den Ghats statt, meist werden die Gläubigen dabei von einem Brahmanen angeleitet. Aber auch alltägliche Szenen lassen sich an den Ghats beobachten, so waschen die Bewohner hier zum Beispiel ihre Wäsche.
Die Ghats - Schauplatz für Legenden
Die meisten der Ghats in Varanasi wurden nach dem 17. Jahrhundert gebaut. Zu den Patronen der Ghats zählen Marathas, Shindes, Holkars, Bhonsles und Peshwes. Viele der Ghats sind öffentlich zugänglich, einige gehören jedoch auch Privatpersonen. Die Ghats waren zum Teil Schauplatz historischer Ereignisse und finden zudem Erwähnung in der hinduistischen Mythologie. So zum Beispiel das Chet Singh Ghat, hier fand ein bedeutender Kampf zwischen dem Maharaja Chet Singh und den Briten statt. Zu den berühmtesten Ghats zählen unter anderem Dasaswamedh Ghat, Manikarnika Ghat, Harischandra Ghat, Kabir Ghat und Assi Ghat.
Ranthambhore-Nationalpark
Der Ranthambhore Nationalpark ist der 40. größte Nationalpark in Nordindien mit einer Fläche von 392 km². Der Park wurde im Jahr 1955 von der Regierung Indiens gegründet und 1973 zu einem Tiger Reservat erklärt. Im Jahr 1980 wurde Ranthambhore schließlich zum Nationalpark erklärt. Das Naturschutzgebiet Ranthambhore ist für seine Bengal Tiger bekannt und ist ein beliebter Ort in Indien, um diese Tiere in ihrem natürlichen Dschungel-Lebensraum zu sehen. Tiger können sogar tagsüber gesehen werden, die besten Monate für Tiger Sichtungen sind allerdings im November und Mai. Aber auch andere wilde Tiere wie der indische Leopard, Wildschweine, gestreifte Hyänen und Krokodile leben in diesem riesigen Gelände. Das weitläufige Gebiet beheimatet auch eine Vielzahl von Bäumen, Pflanzen, Vögeln und Reptilien sowie einen der größten Banyan-Bäume Indiens.
Bild: Ranthambore National Park
Wer die Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum erleben möchte, kann an einer der Safari Rides teilnehmen, die zweimal am Tag um 6:30 und 14:30 Uhr durchgeführt werden. Jede dieser Fahrten dauert etwa drei Stunden und die Safarifahrzeuge fahren währenddessen in eine der Zonen, in die das Naturparkgelände aufgeteilt ist. Besucher buchen oft gleich mehrere Touren, da Tigerbeobachtung direkt bei der ersten Fahrt selten ist. Laut der Tigerzählung von 2014 gab es zu dieser Zeit 62 Tiger im Ranthambhore National Park. Aufgrund der jüngsten Zunahme der Tigerzahl plant der Park, einige auf andere Parks wie Sariska und andere Nationalparks in Indien umzusiedeln.
Statue der Einheit
Die höchste Statue der Welt - in Indien
Die Statue der Freiheit in Indien ist das höchste Kolossal Monument der Erde. Sie wurde am 31. Oktober 2018 eingeweiht und ehrt das Wirken des Staatsmannes Vallabhbhai Jhaverbhai Patel. Patel war ein enger Weggefährte Mahatma Ghandis, Widerstandskämpfer gegen die britische Kolonialherrschaft sowie Politiker der frühen indischen Regierung. Von der Bevölkerung verehrt, erhielt er den Beinamen “Sadar“.
Planung und Bau der Statue dauerten fünf Jahre. Die Bauern des gesamten Landes spendeten 135 Tonnen Eisen und trugen damit einen Teil der Kosten von 30 Milliarden Rupien (379 Mio. Euro). Fast 3000 Arbeiter und 250 Ingenieure waren an diesem Monumentalbau beteiligt, der - wie geplant - am 143. Geburtstag Patels für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.
neues Reiseziel in Gujarat
Das Monument befindet sich District Narmada des Bundesstaates Gujarat. Die Statue steht rund 100 Kilometer entfernt von der Stadt Vadodora auf einer Halbinsel im Fluss Narmada. Die nächste Siedlung ist Rajpipla.
Zur Statue führt eine breite Brücke. Auf der Höhe von 153 m befindet sich im Inneren des bronzierten Monuments eine Aussichtsplattform mit Aussichtsnischen. Der Besuch der Plattform ist kostenpflichtig.
Die Monumentalstatue soll den Tourismus des westlichsten Bundesstaates Gujarat beleben. Teilnehmer auf Studien- oder Rundreisen, die vor allem wegen der fantastischen Natur und Tierwelt des Distrikts anreisen, können sich bei der Statue über den Kampf gegen die Kolonialherrschaft und das Leben von Sardar informieren und haben zusätzlich sehr schöne Ausblicke auf die umliegende Berg- und Flusslandschaft. Neben der Statue wurden auch eine Forschungsstation und ein Drei-Sterne-Hotel neu gebaut.
Valley of the Flowers
Bild: Ziegen im Nubra Tal
Im äußersten Norden Indiens liegt das abwechslungsreiche Valley of the Flowers, welches auch als Nubra Valley bekannt ist. Dieses sehr weitläufige Hochgebirgstal beeindruckt durch schöne Landschaften und eine ruhige Atmosphäre. Dank des Flusses Nubra, der das Valley of the Flowers durchfließt, ist die Region sehr fruchtbar und ein sattes Grün dominiert das von vielen Sanddornpflanzen geprägte Gelände. Erreicht werden kann das Tal ausschließlich über den eindrucksvollen Kardung-Pass, der durch seine Höhe von 5602 Meter als höchstgelegener Pass der Welt gilt. Von dem Pass aus hat man einen fantastischen Blick auf das Karakorum-Gebirge und bekommt einen sehr interessanten Eindruck von der Einzigartigkeit der Gegend. Die teilweise durch die vor Ort herrschenden Wetterbedingungen nicht leicht zu passierende Straße über den Kardung-Pass darf man nur mit einer Sondergenehmigung befahren, welche man allerdings problemlos in der Stadt Leh, dem Ausgangspunkt der Strecke in das Valley of the Flowers in diversen Reisebüros erwerben kann.
Valley of the Flowers – ein Ort jenseits von Trubel und Massentourismus
Wichtige Orte im Valley of the Flowers sind unter anderem das Dorf Diskit und die ehemalige Hauptstadt des Tales, Hundar. Insbesondere Hundar ist sehr idyllisch und bietet neben einem malerischen Stadtbild auch die sehenswerten Ruinen Chamba Gompa.
Nicht weit entfernt von der Stadt findet man für das Tal eher untypische Sanddünen, die dazu einladen einen Ausflug mit einem der dort als Reittiere angebotenen Kamele zu unternehmen, um die einmalige Landschaft auf eine ganz besondere Art und Weise zu erkunden. Von den vielen Klöstern der Region ist insbesondere das Kloster Diskit-Gompa aufgrund seiner Höhenlage ein beliebtes, weil spektakuläres Ausflugsziel und vermittelt den Besuchern der Region einen Einblick in die kulturelle Identität der Umgebung.
Eine beeindruckende Natur, die begeistert
Die wunderschönen Landschaften des Valley of the Flowers sind dank ihrer Beschaffenheit ein ideales Revier für ausgedehnte Trekkingtouren durch eine Region voller Lebensfreude und Charme. Ein weiteres gesundheitsförderndes Erlebnis, welches man während eines Aufenthaltes im Nubra Tal machen kann, ist ein Bad in den heißen Quellen von Panamik im Norden des Valley of the Flowers. Sehr inspirierend empfinden viele Reisende auch die Begegnungen mit den Bewohnern des Tals, die sich über Touristen freuen.
Sehenwerte Städte in Indien bereisen
Hier finden Sie Studienreisen und Rundreisen durch die Metropolen des Landes Indien