Bangladesch
Sehenswürdigkeiten in Bangladesch
Dhakeshwari Tempel
Die Faszination der zehnarmigen Göttin
Im Rahmen einer Studienreise durch Südasien ist eine Stippvisite in Bangladesh geradezu ein Muss. Die Hauptstadt Dhaka ist mit fast 6,8 Millionen Einwohnern eine faszinierende Metropole. Sie liegt im Zentrum der weltweit größten Anbauregion für Jute.
Der älteste Hindutempel
Die quirlige Großstadt, in der neben Taxis und Radfahrern immer noch zahllose Rikschafahrer das Straßenbild prägen, wimmelt vor Sehenswürdigkeiten. Paläste, Museen, Denkmäler und Moscheen faszinieren die Besucher. Eines der beeindruckendsten Bauwerke ist der Dhakeshwari-Tempel. Er ist zugleich der berühmteste und älteste Hindutempel in Dhaka. Gewidmet ist er der zehnarmigen Göttin Dhakeshwari. Der Name Dhaka geht vermutlich auf diese Göttin zurück.
Legenden ranken sich um den Tempel
Der Sakralbau im Zentrum der Metropole stammt sehr wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert. Erbaut wurde er vom damaligen Herrscher Ballal Sen von der Sena Dynastie. Einer Legende zufolge hat seine Mutter, die Frau des Königs Bijoy Sen, geschworen, dass ihr Kind einen Tempel bauen wird, wenn sie es gesund zur Welt bringt. Beides ging in Erfüllung. Ihr Sohn baute einen Tempel, um den sich viele Geschichten ranken und der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dhaka gehört. In einer anderen Erzählung wird von Ballal Sen gesagt, er habe von einer Gottheit geträumt, die im Urwald verborgen war. Er befreite die Gottheit und ließ einen Tempel bauen und gab ihm den Namen Dhakeshwari.
Eine Inkarnation der Göttin Durga
So ranken sich noch einige Sagen um diesen Tempel und niemand kann sagen, welche davon wirklich der Wahrheit entspricht. Fakt ist allerdings, dass der Tempel Dhakeshwari eine wichtige Station ist in Dhaka und die Namen Dhakeshwari and Dhaka eng miteinander verbunden sind. Und in der Hindu-Religion wird Dhakeshwari als führende Gottheit von Dhaka angesehen. Für sie ist Dhakeshwari eine Inkarnation der Göttin Durga. Wenn man durch das monumentale Nahabatkhana-Tor eintritt, sieht man vier identische Shiva Tempel in einer Reihe. Im Haupttempel ist der Sitz der Göttin Durga. Die Luft ist erfüllt von den Mantras der Priester und dem markanten Klang der Tempelglocke.
Nationalparlament Dhaka
Das Gebäude des National Parliament von Bangladesh befindet sich in der Hauptstadt Dhaka und ist eines der größten Parlamentsgebäude der Welt.
Entworfen wurde das Jatiya Sangsad Bhaban (Haus der Nationalversammlung) von Louis I. Kahn einem US-Amerikaner. Sein futuristischer Charakter, der sich durch eine Mischung prähistorischer und moderner Architektur auszeichnet, macht es vor allem für Studienreisen zu einem lohnenswerten Ziel.
20 Jahre Bauzeit für ein architektonisches Meisterwerk
Im Jahr 1962 wurde dem Architekten Kahn der Auftrag für den Bau des Parlamentsgebäudes und seiner Außenanlagen erteilt. Seine ersten Entwürfe stammen aus dem Jahr 1963 und wurden ab 1965, mit der Legung des Fundaments, in die Tat umgesetzt. Der Bürgerkrieg um die Unabhängigkeitserklärung von Bangladesch, die Umgestaltung des ursprünglich als Pyramide geplanten Dachs und der Tod des Architekten 1974 führten dazu, dass die Bauzeit stattliche 20 Jahre betrug. Erst 1982 konnte der im Zentrum liegende Versammlungssaal das erste Mal vom Parlament genutzt werden.
Symbol einer neuen Demokratie
Die Einzigartigkeit des Parlamentsgebäudes in Dhaka sollte vor allem die Aufbruchsstimmung Bangladeschs zur jungen demokratischen Republik symbolisieren. Der aus Haupthaus und Einzelkörpern bestehende Komplex zeichnet sich durch eine neue und gleichzeitig urtümlich wirkende Architektur aus. Gerade Linien und geometrische Formen betonen die Klarheit des Konzeptes. Die Akzentuierung von Licht und Schatten, durch runde und dreieckige Öffnungen im Mauerwerk, verleihen dem Gebäude seinen futuristischen Charakter.
Da Wasser in der bengalischen Tradition von großer Bedeutung ist, wurde das Bauwerk an einem künstlichen See errichtet. Um seine beeindruckende Wirkung zu unterstreichen, umschließen großzügige Parkanlagen, Treppen und Plätze das Gebäude und grenzen es so deutlich vom Rest der Stadt ab.
Außer dem Haupthaus, das nur für Parlamentsmitglieder zugänglich ist, können alle der umliegenden geometrischen Bauten besichtigt werden. Der See und die Parkanlagen sind darüber hinaus zur beliebten Freizeitanlage für Einheimische und Touristen geworden. Für Reisen nach Dhaka sollte der Besuch dieses einzigartigen Glanzstücks der Baukunst deshalb unbedingt eingeplant werden.
Sonargaon und die Mangrovenwälder
Ein Aufenthalt in Sonargaon verbindet zweierlei: Hier wandelt der Gast auf den Spuren einer reichen Geschichte und befindet sich gleichzeitig auf der Schwelle zu den größten Mangrovenwäldern der Welt. Die historische Stadt Sonargaon liegt dreißig Kilometer südöstlich von Dhaka und war einst Handels- und Machtzentrum der Region im heutigen Bangladesh. Es ist das riesige Delta von Ganges, Brahmaputra und Meghna, das diese eindrucksvolle Landschaft prägt.
Die Metropole Isha Khans
Isha Khan, der politische und militärische Führer im mittelalterlichen Bengalen, hat der Stadt Sonargaon für alle Zeiten seinen Stempel aufgedrückt. Im 16. Jahrhundert ernannte er sie zu seiner Metropole, und wer heute durch die engen Gassen bummelt, der trifft immer wieder auf die steinernen Zeugen der Vergangenheit. Inzwischen bestimmen Hindu-Tempel, Moscheen, Grabstätten und interessante Bauten aus der kolonialen Epoche des Landes das Gesicht dieser Stadt. Eine überregionale Bedeutung erlangte das Volkskunstmuseum Sonargaons.
Die Heimat der See-Nomaden
Sonargaon ist einer der Ausgangspunkte zu Fahrten in die Sundarbans, was mit "schöner Wald" zu übersetzten ist. Dabei handelt es sich um die größten Mangrovenwälder auf unserem Planeten. Von den insgesamt 10000 Quadratkilometern im Überschwemmungsgebiet der großen Flüsse befinden sich 6000 Quadratkilometer in Bangladesh und 4000 Quadratkilometer im benachbarten Indien. Die wirren Wasserwege und schmalen Kanäle sind ausschließlich mit Booten zu befahren, und in den verzweigten Flussläufen leben nur wenige See-Nomaden.
Die Königstiger im Nationalpark
Rund dreißig verschiedene Mangrovenarten sind in den Sundarbans heimisch. Das Flussdelta ist ein Ort der Stille, von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt und das Refugium zahlreicher bedrohter Tiere. Dies ist auch die Heimat des Bengalischen Tigers, von denen es in Bangladesh noch rund dreihundert Exemplare geben soll und die eine stetige Gefahr für Fischer und Sammler sind. Die Königs-Tiger sind allerdings scheu, und wer den Nationalpark besucht, der hat größere Chancen, Wildschweine, Krokodile oder Hirsche vor die Linse der Kamera zu bekommen.
Paharpur
Paharpur gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bangladesch und wird regelmäßig von Teilnehmern internationaler Studienreisen besucht. Das Dorf Paharpur befindet sich im nordwestlichen Naogaon Distrikt, rund 5 km westlich der Stadt Jamalganj. Es wurde durch Somapura Makavihara bekannt. Die Ruinenstätte der ehemals größten buddhistischen Klosteranlage südlich des Himalaya ist einzigartig und gehört seit 1985 zum Weltkulturerbe.
Kloster als Heimstatt für Religionen
Die gewaltige Klosteranlage Somapura Makavihara wurde im 8. Jahrhundert vom Bengalen-König Dharmapala gebaut. Während der Pala-Dynastie lebten Mahayana Buddhisten auf dem Gelände. Später wurde das Kloster ein Ort für viele Religionen. In den Räumen und auf Freianlagen beteten Buddhisten, Hinduisten und Jainas friedlich und gemeinsam zu ihren Gottheiten. Später wurde Somapura Makavihara unter dem Namen Paharpur als Symbol buddhistischer Bauweise in Asien bekannt und ist heute ein beliebtes Ziel auf Reisen durch das - bisher vom Massentourismus verschonte – Bangladesh.
Die Ruinen des Klosters zeigen die überragende Baukunst der frühen Dynastien. Das Areal hat eine Fläche von rund 9 ha. Insgesamt standen den Bewohnern des Klosters 177 Wohnzellen zur Verfügung, die im Quadrat um einen Innenhof angeordnet waren. Die zentrale Stupa wurde denen in Myanmar und Java nachempfunden. Die Besucher können den einstigen Grundriss gut erkennen. Erhalten sind auch Terrakotta Reliefs und Inschriften auf gebrannten Ziegeln.
Ausgrabungsstätte Paharpur
In den vergangenen Jahrzehnten fanden Archäologen auf dem Gelände der Anlage viele Reste von weiteren Stupas, Inschriften, Terrakotta-Ornamente und Skulpturen. Diese wertvollen Exponate werden im modernen Paharpur Museum ausgestellt, das sich gleich gegenüber von Somapura Makavihara befindet.
Cox´s Bazar Beach
Der Cox’s Bazar Beach ist einer der längsten Strände der Welt und stellt deshalb einen der – zwar nicht kulturellen, aber doch landschaftlichen – Höhepunkte einer Studienreise nach Bangladesch dar. Er befindet sich im äußersten Südosten des Verwaltungsbezirks Chittagong an der Grenze zu Myanmar.
Strand als Attraktion
Der Strand, dessen Länge mit 100 bis 120 Kilometern angegeben wird, beginnt bei der Stadt Cox’s Bazar. Ihr Name geht auf den britischen Diplomaten Hiram Cox zurück, der hier gewirkt hat und 1799 verstorben ist. Die 60.000 Einwohner zählende Stadt in heutigen Bangladesh lebte lange überwiegend vom Fischfang, sie gewinnt jedoch seit der Jahrtausendwende und im Zuge der landesweiten Förderung des Fremdenverkehrs auch als Badeort zunehmend an Bedeutung.
Viele Läden, Restaurants, Hotels und Resorts wurden mittlerweile auf den ersten fünf Kilometern des Strandes – am Laboni- und am Kolatoli-Beach – errichtet. In diesem Abschnitt sind die meisten Badegäste anzutreffen. Abgesehen davon herrscht am Cox’s Bazar Beach noch weitestgehend unberührte Natur, ausgedehnte tropische Regenwälder säumen die Küste, entlang der eine Straße südwärts bis in die Region Teknaf vor der Koralleninsel St. Martin’s verläuft.
Die paradiesische Umgebung
Der Himchori Wasserfall ist etwa zehn Kilometer vom Strandbeginn in Cox’s Bazar entfernt. Nahebei, auf einem Hügel, befindet sich der Himchori Aussichtspunkt, zu dem etliche Treppen hinaufführen. Jene, die die Mühe des Aufstiegs auf sich nehmen, werden mit einem atemberaubenden Blick auf den Golf von Bengalen belohnt. Der Aussichtspunkt ist insbesondere aufgrund der prachtvollen Sonnenuntergänge ein beliebtes Ausflugsziel in der Region.
Die größte Attraktion in Beach- und Stadtnähe ist der 1980 gegründete Himchari National-Park. Er zieht mit seinen dichten Wäldern, seinen beeindruckenden Wasserfällen sowie seiner vielfältigen Flora und Fauna jährlich mehr als zwei Millionen Besucher an. Offiziellen Angaben zufolge sind knapp 300 verschiedene Vogelarten zu bestaunen, weshalb der Park auch als Paradies für Vogelbeobachter gilt. Sogar einige Elefanten und Tiger gibt es hier noch.