Kuranda / Australien: Das Regenwalddorf
Bild: Kuranda Scenic Railway
Spektakuläre Anreise
Die Strecke diente früher den Minenarbeitern, die Zinn aus den Minen und Holz aus den Wäldern an die Küste brachten. Die Trasse ist seither unverändert. Auf 34 Kilometern Wegstrecke werden 15 Tunnel und 37 Brücken passiert. Die knapp zweistündige Fahrt führt durch eine spektakuläre Landschaft, in der Koalas, Krokodile, Schnabeltiere und bunte Papageien zuhause sind. Nicht minder spektakulär ist die Anreise von Cairns mit der Skyrail Rainforest Cableway. Die Gondeln der Seilbahn schweben nur wenige Meter über den Baumwipfeln. Eineinhalb Stunden dauert die Fahrt, die schließlich in der Regenwaldstadt Kuranda endet. Wer hier aussteigt, begreift rasch, warum der Regenwald dort zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Die ungeheure Artenvielfalt, die Schönheit der Flora, die zahlreichen Vogel- und andere Tierarten lassen an das Paradies denken.
Das einstige Aussteigerparadies
Ein Paradies war Kuranda Ende der 1960er Jahre für Aussteiger. Ein buntes Völkchen ließ sich dort nieder, wo seit über 10 000 Jahren die Aborigines vom Stamm der Djabugay noch heute leben und ihre Kultur pflegen. Rasch entwickelte sich in der Abgeschiedenheit des Regenwaldes eine interessante Kunst- und Kunsthandwerkszene, die bis heute überlebt hat. Töpfer, Glasbläser, Schnitzer und Schmuckhersteller bieten ihre Waren feil. Obwohl Kuranda fast überquillt vor Geschäften, Galerien, Restaurants und Cafés, hat sich der Ort die entspannte Atmosphäre eines Bergdorfes erhalten können. Auch die Touristen aus aller Herren Länder können der Ruhe und Schönheit des Regenwaldes nichts anhaben.
Wasserfälle und seltene Tiere
Und an Schönheit mangelt es Kuranda wahrlich nicht. Zu einem der Highlights zählt sicherlich der Barron Gorge mit seinem riesigen gurgelnden Wasserfall mitten im Regenwald. Mit etwas Glück begegnet man während einer Bootsfahrt auf dem Barron River den selten gewordenen Schnabeltieren. Im Kuranda Nationalpark ist der vom Aussterben bedrohte Helmkasuar zuhause, ein Laufvogel, der zu den viertgrößten der Welt gehört. Auch das überaus seltene Lumholtz-Baumkänguru ist dort zu finden. In einer Aufzuchtstation für Schmetterlinge gelang den Australiern das Kunststück, aus 35 Arten 1500 Schmetterlinge zu ziehen und landeten damit im Guinness-Buch. Und kaum irgendwo sonst wird man den putzigen Koalas näherkommen, als im Koala-Garden. Zwischen gigantischen Orchideen und Farnen schaukeln farbenprächtige Papageien und betrachten die Besucher neugierig.
Bild: Koala Bär
Eis und Honig aus dem Regenwald
Auch kulinarisch hat Kuranda einiges zu bieten. Berühmt sind die vielen Eissorten mit dem unvergleichlichen Geschmack nach den Früchten des Regenwaldes. Nicht minder bekannt ist der Kuranda-Honig, über dessen Geschichte und Herstellung alles im Honey House zu erfahren ist, das seit mehr als 50 Jahren betrieben wird.