Dambulla / Sri Lanka: Einzigartige Decken- und Wandmalereien der Höhlentempel
Bild: Dambulla
Die Höhle der großen Könige ist der schönste Höhlentempel
Die erste Höhle trägt den Namen Götterhöhle oder Devaraja-lena. In ihr liegt ein 14 Meter großer Buddha, der direkt aus dem Felsen herausgehauen worden ist. Vor dem mit Gold verzierten Buddha sitzt sein Meisterschüler Ananda. Die Decken- und Wandgemälde stammen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Der zweite Höhlentempel heißt Höhle der großen Könige oder Maharaja-lena. Kunstexperten halten ihn ohne Zweifel für den schönsten Tempel von allen. In ihm sind aus den verschiedensten Epochen 66 Buddhastatuen aneinandergereiht. Zum Teil sind sie direkt aus dem Fels herausgehauen worden. Das Blattgold, das sie in früheren Zeiten zierte ist heute durch eine Goldfarbe ersetzt worden.
Mara will Buddha vom Glauben abbringen
Die Wandmalereien des zweiten Höhlentempels zeigen wie Buddha durch Mara den Versucher vom Weg des Glaubens abgebracht werden sollte. Mara, der von Buddha besiegt worden ist, stürzt von seinem schwarzen Elefanten. Andere Deckenmalereien beschäftigen sich mit verschiedenen Phasen des Lebens Buddhas. Weitere Gemälde zeigen den Anfang von Siddharta Gautamas Lebensweg hin zum Stifter einer Weltreligion. Auch einige Szenen aus dem Alltagsleben auf dem Hof der Eltern sind abgebildet. Am Ende des Höhlentempels ist ein Fries zu sehen, auf dem Ausschnitte der Auseinandersetzung zwischen dem Tamilenherrscher Elara und König Duttha Gamani zu sehen sind. An einer Stelle der Decke des Höhlentempels tröpfeln stetig Wassertropfen herab, die in einem Becken aus Stein gesammelt werden und zu heiligen Waschungen verwendet werden. Selbst in der Trockenzeit tropft das Wasser ständig von der Decke.
Der Große neue Tempel ist bis zu zehn Meter hoch
Bild: Buddha Statuen
Der dritte Höhlentempel, der Große neue Tempel oder Maha Alut Viharaya, beeindruckt die Besucher durch seine außergewöhnliche Höhe von bis zu zehn Metern. Auch in ihm befinden sich zahlreiche sitzende und stehende Buddha Figuren. Die meisten von ihnen wurden im 18. Jahrhundert gefertigt. Der bedeutendste Kultgegenstand des Höhlentempels ist der Buddha unter dem Makara-Bogen. Auch im Großen neuen Tempel sind die Wände mit zahlreichen Gemälden geschmückt. Dargestellt sind Bodhsattvas und Buddhas in verschiedenen Haltungen und Größen. Auch bei der Hautfarbe sind deutliche Unterschiede erkennbar.
Der jüngste Höhlentempel ist der Zweite neue Tempel
Der vierte Höhlentempel wird Westliche Höhle oder Pacchima Viharaya genannt. Da sie relativ klein ist, enthält sie nur fünf Buddha Statuen. Auch ihre Wände zieren schöne Wandmalereien. Der jüngste Höhlentempel ist der Zweite neue Tempel, der in der Sprache der Einheimischen Devana Alut Viharaya heißt. In ihm liegt ein Buddha, der erst in neuerer Zeit geschaffen wurde. Außerdem sind hier Figuren aus der Götterwelt des Hinduismus zu sehen. Eine Statue ist Devata Bandara, einer regionalen Gottheit, gewidmet. Die Decken- und Wandmalereien wurden vor knapp hundert Jahren restauriert.